Recycling bedeutet im Druckerkontext üblicherweise das Wiederverwenden von Drucker-Verbrauchsmaterial wie Tonerkartuschen oder Tintenpatronen. Dabei gibt es verschiedene Stufen des Recyclings, die mehr oder weniger umweltfreundlich sind - und gleichzeitig aber auch mehr oder weniger Druckqualität bedeuten.
Refill
Tinte
Die einfachste (und umweltfreundlichste) Stufe des Recyclings ist das simple Wiederbefüllen, auch "Refill" genannt. Bei Tintenpatronen, die zumeist fast keinerlei Verschleißteile enthalten, ist dies bei Privatanwendern relativ beliebt und weit verbreitet, entweder man lässt dies einen lokalen Dienstleister machen oder macht es zuhause selbst mit der Spritze. Falls ihre Patrone einen Chip hat, so müssen Sie diesen meistens zurücksetzen (mit einem Chip-Resetter, manchmal auch mit Software auf dem Rechner), Kontakte abkleben oder durch einen neuen Chip ersetzen.
Entscheidend für das Druckbild sind beim Tinten-Refill zwei Faktoren: 1) Wie gut ist die Tinte und ist sie speziell auf den entsprechenden Drucker ausgelegt? Fremd-Tinte ist fast nie so optimal wie Herstellertinte, aber in vielen Fällen für die meisten Anwender "gut genug" - insbesondere in Hinblick auf die Kostenersparnis! 2) Hat ihre Tintenpatrone einen integrierten Druckkopf? Dieser wird mit jeder Wiederbefüllung mehr verstopfen und das Druckbild wird zunehmend schlechter. Manchmal bringt eine extensive Reinigung per Reinigungsprogramm noch etwas, oft jedoch nicht.
Ohne Gewähr: Besonders Hartnäckige injizieren und drucken mit Fensterputzmittel, um einen verstopften Druckkopf freizubekommen.
Toner
Refill mit Toner ist nicht ganz so einfach wie bei Tinte. Abgesehen davon, dass der "Bastelwille" deutlich größer sein muss, da einiges mehr an Werkzeug und Arbeitsaufwand nötig ist, haben Tonerkartuschen auch mehr Verschleißteile, die man reinigen oder am besten gleich austauschen sollte. Bastelwillige finden bei uns ein paar Tipps & Tricks zum eigenen Refill von Tonerkartuschen. Grundsätzlich sind bei Tonerkartuschen wegen der Verschleißteil-Problematik allerdings eher die im Rebuilt-Verfahren wiederaufbereiteten Kartuschen zu empfehlen.
Rebuilt
Tinte
Tintenpatronen im Rebuilt-Verfahren gibt es nicht, da diese in der Regel keine Verschleißteile haben und wenn doch sich der Aufwand auch nicht lohnt.
Toner
Der Unterschied zum Refill-Verfahren liegt darin, dass die Kartusche komplett zerlegt, gereinigt, mit neuen Verschleißteilen wieder aufgebaut, mit einem neuen Chip versehen und mit Toner befüllt wird. Da dies viel Spezialwerkzeug, Knowhow und diverse Neuteile benötigt, wird dies fast ausschließlich von professionellen Recycling-Betrieben - wie uns von Ampertec - betrieben. Im Rebuilt-Verfahren fällt wegen Austausch der Verschleißteile etwas Müll an, aber im Vergleich zum Kauf von Neuware ist dies etwa 80% weniger.
Wenn dies -wie bei uns- professionell gemacht wird, kann man mit einer Rebuilt-Kartusche durchaus dieselbe Druckqualität erzielen wie mit Originalware - aber zum deutlich günstigeren Preis und mit dem guten Gefühl, die umweltfreundliche Variante zu nutzen.
Einschmelzen
Toner & Tinte
Der Recycling-Ansatz der meisten Druckerhersteller: Diese nehmen beim Kauf ihrer Neuware über den Händler die Leerkartusche oder -patrone zurück - weniger wegen des Umweltgedankens, sondern primär um das Leergut vom Markt zu nehmen, damit es nicht wiederbefüllt werden kann. Mit ganz wenigen Ausnahmen wird dieses Leergut allerdings maximal geschreddert bzw. eingeschmolzen (die Hersteller halten sich diesbezüglich sehr bedeckt!), was der energieaufwendigste und damit am wenigsten umweltfreundliche Recycling-Ansatz ist.